Danke Walter Plank

Manchmal gehen Menschen aus dem Leben, deren Tod Dich mehr bewegt, als der von anderen. Walter Plank ist so ein Todesfall. Walter Plank war mein Zeichenlehrer. Am vergangenen Freitag ist er friedlich eingeschlafen, wie mir seine Tochter Ute geschrieben hat. In den letzten Jahren hat ihn seine Krankheit schwer gezeichnet. Als ich 2013 nach meinem Herzinfarkt die Ausstellung mit Enno Messerschmitt im K5 hatte, wollte er sie noch unbedingt sehen. Das hat mich damals sehr berührt und auch ein wenig stolz gemacht. Walter Plank hat mich durch mein Leben begleitet, wie gesagt, er war mein Zeichenlehrer, bzw. Kunsterzieher, das trifft es wahrscheinlich besser. Denn er hat uns damals im Gymnasium den Blick für die Kunst geschärft. Er war auch immer mit der Kamera dabei, wenn es darum ging Schulisches festzuhalten. Mich hat er vom Knipsen zur Fotografie gebracht und bestärkt in meinen Wünschen Fotograf zu werden. Auch die ersten Schritte im Schwarzweisslabor unserer Schule habe ich an seiner Seite gemacht. Als es 1976 einen Fotowettbewerb des Bayerischen Kultusministeriums gegeben hat, hat er mich ermuntert doch mitzumachen und ich habe dann tatsächlich den 5. Platz belegt.

Walter Plank war aber auch mein Vertrauenslehrer und Kontaktmann zur Schulleitung über viele Jahre. Als SMV-Mitglied und Schülersprecher hatte ich wahrlich auch in dieser Beziehung sehr viel mit ihm zu tun. Ich war schon an der Münchener Staatslehranstalt in den achtziger Jahren, als ich ganz selbstverständlich an einem Samstag bei ihm im Zeichensaal ein paar Fotos schneiden durfte. Ebenso selbstverständlich war nach ein paar Jahren dann plötzlich das Du – eine Ehre. Immer wieder kamen wir zusammen. Auch durch die Fotografie. Als 2005 sein und mein Keller nach einem Unwetter voll Wasser lief, hat er in der Verzweiflung über seine zerstörten Dias in selbigen die neue, die veränderte Kunst entdeckt und mich mit diesen Bildern begeistert. Den Blogeintrag von damals dazu gibt es leider nicht mehr, nur noch ein Bild:

Die Originale sind hoffentlich gerettet. Als wir 2006 unser Buch über Hersbruck produziert haben, war selbstverständlich auch ein Portrait über Walter Plank darin ein Muss. Hat er doch eine ganze Generation von Schülern am PPG, dem Paul-Pfinzing-Gymnasium in Hersbruck geprägt. Für dieses Portrait haben Michael Scholz, der jetzige Chef der Hersbrucker Zeitung und ich unseren „Plankus“ in seiner Künstlerklause in Hohenstein besucht. Eine Auswahl der Bilder von damals zeige ich jetzt hier noch einmal. Lieber Walter Plank, es war mir eine Ehre und eine Freude. Mögest Du in Frieden ruhen.

 

 

Walter Plank in seinem Atelier in Hohenstein am 28. Juli 2006