Der Tag drei nach den Geschäftsschliessungen ist gleichzeitig auch der letzte Tag vor Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen, die Ministerpräsident Söder heute am Freitag Vormittag verkündet hat. Das heisst ab Samstag, 21.03.2020 um 0 Uhr sind alle Gaststätten und die meisten Geschäfte zu schliessen und man darf sich nur noch unter bestimmten Voraussetzungen auf der Straße bewegen. Alles genaue kann man hier nachlesen. Da ich den jeweiligen Zustand einfach dokumentieren muss, um ihn in Bildern der Nachwelt zu erhalten, war ich am Freitag nachmittag wieder unterwegs und teile meine Bilder hier mit Euch. Es ist gespenstisch, wenn Spiel- und Sportplätze abgesperrt sind, wobei das nach Tschernobyl auch so war, da erinnert man sich nur noch kaum dran. In Happurg wird sogar der Parkplatz am Stausee gesperrt, wahrscheinlich weil vor wenigen Tagen dort noch so viele Menschen waren. Ob das nötig ist, wenn es jetzt immer mehr Menschen in die Köpfe bekommen, was man alles tun muss, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen? Wenn ich dann aber lese, wie Tirol in den Skigebieten damit umgegangen ist nachdem einzelne Länder das Bundesland Tirol bereits zum Risikogebiet erklärt hatten, ist es wahrscheinlich nötig. Aber nun will ich die Bilder sprechen lassen:
Zum Abschluss noch etwas positives: Die Hecken, Büsche und Bäume fangen an zu blühen und wir dürfen -mit Abstand! – spazieren gehen! Muss auch sein, um keinen Lagerkoller zu bekommen
Der Freistaat Bayern fährt runter und auch Hersbruck beginnt still zu werden – noch stiller als es das schon war. Viele Geschäfte und Lokale mussten heute auf Grund der Regelungen schliessen bzw. dürfen nur noch begrenzt offen haben. Ich habe mich mal auf den Weg durch die Innenstadt gemacht und den Zustand am Tag 1 zu dokumentieren. Ich hab ja sonst fast nichts zu tun – zumindest fotografisch – und Abstand zu meinen Mitmenschen kann ich auch mit Kamera halten. Abstand halten erstaunlich viele Menschen, zumindest habe ich den Eindruck. Aber seht selbst:
Viele Geschäfte bieten Lieferservice, sogar Homeshopping wird angeboten. Teilweise wird viel Kreativität gezeigt. Kreativität, die jetzt auch die Kunden zeigen müssen. Jetzt zählt es, die Kleinen, die lokalen Geschäfte zu unterstützen und eben nicht, auch wenn es viel einfacher sein sollte, nur bei den Großen einzukaufen bzw. im typischen Online-Handel zu bestellen. Mal sehen wie es weiter geht. Ich werde weiter beobachten.
Das evangelische Sonntagsblatt hat auf seiner Webseite nach Zeitzeugen (was für ein Wort) des Nürnberger Kirchentages von 1979 gesucht. Daraufhin habe ich mich in die Tiefen meines Archives – ja, anlog natürlich, für die die da gerade nachdenken müssen – begeben und die Aufnahmen von damals heraus gesucht. Wenn Du vor 40 Jahren schon journalistisch fotografiert hast, stellst Du langsam fest, dass Du alt wirst. Ich habe mir mal die Mühe gemacht die Aufnahmen von damals zu digitalisieren.
Dieses Foto des damaligen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß hat mir meinen ersten Fernsehauftritt verschafft. Schon damals mit gerade mal 18 Jahren und einer Akkreditierung versehen, habe ich mich nicht gescheut ganz nah ran zu gehen. Am nächsten Tag hörte ich dann häufig „ich hab Dich gestern im Fernsehen gesehen“. Mediatheken gab es damals natürlich noch nicht, also habe ich meinen Auftritt nie gesehen. Die Auftaktveranstaltung auf dem Nürnberger Hauptmarkt war wie Kirchentage meistens gut mit namhaften Politikern bestückt. Strauß als Ministerpräsident hatte neben sich noch den Bundespräsidenten Walter Scheel. Bilder folgen hier:
Meine eigentliche Aufgabe beim Kirchentag war, als damaliges Mitglied der evang. Jugend im Dekanat Hersbruck, der Dienst am Stand am Markt der Möglichkeiten. Ehrlicherweise habe ich daran kaum noch Erinnerungen. Aber ein Bild entstand natürlich auch dort:
Am 15. Juni 1979 sprach dann in einer der Messehallen der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt. Selbstverständlich war der Junge Fotojournalist Thomas Geiger auch da wieder in der ersten Reihe:
Am Sonntag den 17. Juni 1979, der 17.6. war damals noch Deutscher Nationalfeiertag, fand dann die große Schlußveranstaltung im Nürnberger Luitpoldhain statt. Mit 120.000 Teilnehmern bis heute eine der größten Veranstaltungen die Nürnberg je gesehen hat. Und natürlich war auch wieder viel Prominenz dabei. Aber seht selbst:
Bei der Versammlung habe ich auch ein Bild meines damaligen Hersbrucker Bürgermeisters Hans Endres (dritte Bildreihe links) machen können, der sich sicher sehr gewundert hat was der junge Fotograf von ihm will. Ebenso saßen Herbert Wehner und seine Frau Greta im Publikum. Wehner war während des Kirchentages jeden Tag in der Lorenzkirche, wie ich bei den Recherchen las, weil er 1923 dort davor von Nazis verprügelt worden war. Nicht mehr in meiner Erinnerung ist, dass wir Fotografen damals „Bildberichter“ Armbinden trugen. Apropos Bildberichter: Wer genau hinsieht findet die Nürnberger Kollegen Erich Guttenberger, Friedl Ulrich und Reinhard Kemmether in den Bildern vom Hauptmarkt und bei Helmut Schmidt.
Mit dem Rückblick in die Geschichte habe ich in diesen Tagen gleich drei Bundespräsidenten fotografiert. Den noch bis 1.7.1979 amtierenden Walter Scheel, den im Mai von der Bundesversammlung gewählten Karl Carstens und mit dem damaligen Bundestagsvizepräsidenten Richard von Weizsäcker auch den auf Carstens folgenden. Weizsäcker war übrigens bereits 1974 gegen Walter Scheel angetreten. Spannend was ich so alles im Archiv schlummern habe.
Ich hatte im Juni die große Freude und die Ehre auf dem Oberstdorfer Fotogipfel ausstellen zu dürfen. Als ich am 6. Juni mit dem Zug zur Eröffnung nach Oberstdorf fuhr, hielt ich spaßeshalber alle paar Minuten mein iPhone ans Zugfenster, um Stadt und Land, welches an mir vorbei rauschte festzuhalten. Das habe ich in all den Jahren meiner Fotolaufbahn seit der Ausbildung in München immer wieder für das eine oder andere Einzelbild gemacht. Aber noch nie so konsequent während der ganzen fünfstündigen Fahrt mit Regionalexpressen oder dem Kurswagen eines Intercity von Treuchtlingen bis Oberstdorf. Spannend war vor allem der letzte Teil der Reise als die IC-Wagen von Immenstadt bis Oberstdorf, von einer Diesellok gezogen, durchs Allgäu „bummelten“. Das eine oder andere Bild konnte man vorausahnen oder an den Bahnhöfen auch gestalten, meistens sind es aber „Zufallsprodukte“. Immer wieder toll was dabei herauskommt. Nun wäre es nur noch wünschenswert, wenn die Zugfenster auch geputzt wären, aber man kann ja nicht alles haben.
Etwa 70 Künstler haben sich an der „Jedermann-Ausstellung“ im Stadthaus Hersbruck zum Thema „Hell-Dunkel-Licht“ beteiligt. Gestern Abend war die Vernissage. Hohe Beteiligung, eine Rede des Bürgermeisters Robert Ilg, eine Einführung durch vier „erleuchtete“ Damen „VIER4HEDULI“, bzw. Anita Magdalena Franz, Häppchen, Wein, Musik von Doris Dischner und Jochen Pfister und viele Bilder, aber sehen Sie selbst. Es war in diesem Jahr schon meine dritte Ausstellung. Nach den Mäandern der Schönheit folgte die Rosenausstellung im Rahmen des Hersbrucker Rosenzaubers und nun „Hell-Dunkel-Licht“. Meine Bilder für eine Hersbrucker Gemeinschaftsausstellung in Baunei auf Sardinien habe ich auch schon abgegeben. Dort wird Ende Juli eröffnet – dann aber leider ohne mich.
Mein Beitrag für dieses Jahr: Ein Doppel-Bild „Winterlich(t)“ – entstanden bei einem Spaziergang auf der Albhochfläche im Februar 2017. Wie ich finde passend zum Thema: Hell-Dunkel-Licht
Nachdem ich vertretungsweise für meinen Kollegen Frank Boxler, der kurzfristig einen anderen Auftrag wahrnehmen musste, das Eröffnungskonzert des Fränkischen Sommers dokumentiert hatte, durfte ich mich beim folgenden Staatsempfang in Schwabach zurücklehnen, denn Frank war zwischenzeitlich wieder eingetroffen. Die Kamera hatte ich noch umhängen, also warum nicht im Entspannungsmodus ein paar Schwarzweissbilder machen. Erst neulich hatte ein Kollege gefragt, ob man mit der Fuji XT-2 auch Reportage machen kann. Kann man! Gerade im Acros-Modus, das kann man mit RAWs und Silver Efex Pro fast nicht besser hinbekommen. Fotografieren wie früher kommt da dem älter werdenden Fotografen in den Sinn.
Nach zwei drei „offiziellen“ Bildern und der Dokumentation meines Kollegen beim Ablichten des Innenministers habe ich dann ein paar andere Motive fotografiert:
Die Fujis werden jetzt noch öfter im Schwarzweiss-Modus eingesetzt.
Hier verwendet: X-Pro2 mit 56mm/1,2 und XT-2 mit 16mm/1,4 bei ISO 800-3200