Ich wollte mal wieder den Rainer Wölfel vom Naturschutzzentrum Wengleinpark zu seinen Kühen begleiten und nun schreibt er noch schneller was als ich:
http://hutangerblog.de/2015/07/mit-dem-fotografen-unterwegs/
Fotografie und Bildjournalismus
Ich wollte mal wieder den Rainer Wölfel vom Naturschutzzentrum Wengleinpark zu seinen Kühen begleiten und nun schreibt er noch schneller was als ich:
http://hutangerblog.de/2015/07/mit-dem-fotografen-unterwegs/
Ich habe heute den Traummorgen genutzt und bin zu einem Teil meiner Wurzeln gefahren. Eine meiner Urgroßmütter stammt aus Oberklausen im Hirschbachtal. Dort hat Adolf Hitler in den Jahren 1938 und 39 ein Modell des Deutschen Stadions von seinem Architekten Albert Speer bauen lassen. Die vorhandenen Betonfundamente wurden 2002 unter Denkmalschutz gestellt. Der Hang wurde damals wegen der Neigung und der Nähe zu Nürnberg gewählt. Vor ein paar Jahren wurde auch freigeschnitten und deshalb fühlt sich an diesem exemplarischen Trockenhang auch so manche Pflanze wie das Brand-Knabenkraut wohl. Ich habe mich heute auch dort wohlgefühlt.
Gestern war ich geschockt, als ich mal wieder den Frauenschuh-Bestand in der Nähe von Velden besucht habe. Da müssen die doch im Winter mit dem Harvester durch den Wald sein. Eine breite Spur geht sogar mitten durch ein großes Frauenschuh-Feld. Sicher muss man den Wald auch ab und zu auslichten, damit es überhaupt weiter Orchideen gibt, aber so?
Wer war das? Warum sind solche Standorte nicht besonders geschützt? In den letzten Jahren gingen an dieser Stelle schmale Trampelpfade durch, damit die Naturfreunde sich daran erfreuen konnten. Und da macht man sich schon Gedanken, dass durch die vielen Menschen nicht zu viel Boden verdichtet wird. Jetzt hat ein Waldfahrzeug ganze Arbeit geleistet – mit etwa halben Meter breiten Reifen und mehreren Tonnen Gewicht.
Gott sei Dank ist der Bestand dort so groß, dass nicht alle vernichtet wurden. Warum arbeitet man in derart sensiblen Bereichen nicht mit kleinem Gerät? Und andernorts regen sich „Orchideenfreunde“ schon auf, weil wieder Kühe auf die Anger gestellt werden – sie könnten ja den Boden zu sehr verdichten.
Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus), einfach eine wunderschöne Art der heimischen Orchideen. An etwas anderer Stelle hatte ich sogar noch Glück und sah eine auf Beute lauernde, in dem Fall gelbe, kleine veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) an einer Blüte:
Man beachte dabei auch das Detail der Augen in der Ausschnittvergrößerung.
Und noch was schönes gab es gestern für mich: Die grüne Hohlzunge (Coeloglossum viride), eine kleine, unscheinbare und bei uns sehr seltene heimische Orchidee, die heuer ganz wunderbar blüht:
Eine schöne Begrüßung gibt es derzeit auf der Website der Frankenalb, nicht die Beine von Hans Heberlein (natürlich kann man auf der Startseite auch zu diesem Bild weiterklicken) glänzen, sondern mein Brandknabenkraut, im Rinntal bei Alfeld fotografiert. Die Orchideen hatten es mir angetan für den Kalender 2009. Ich habe auch neulich wieder eine fotografiert. Sobald sie bestimmt ist, zeige ich sie hier.
Ab sofort gibt es ihn wieder: den Hutangerkalender. In der vierten Auflage zeigen die Fotografen Thomas Geiger, Horst Lößl und Bernd Hölzel die „Kostbarkeiten unserer fränkischen Landschaft“. Der im Verlag Schäfer-Geiger erschienene Kalender ist ab sofort in allen unseren Geschäftsstellen zum Preis von 22 Euro erhältlich.
Ich muss hier nicht nochmal alles schreiben, was schon geschrieben wurde. Also einfach bei der Raiffeisenbank und auf der Hutangerkalenderseite nachlesen und anschauen.
Seltenes Glück: Ein Schwalbenschwanz (Papilio machaon) im eigenen Garten. Kam doch eben meine kleine Tochter wild klingelnd nach Hause: "Papa komm schnell, ich muss Dir was zeigen. Wir haben einen ganz tollen Schmetterling im Garten. Ich hab ihn fast überfahren. Hol Deine Kamera" Und da sitzt doch dieser wunderschöne Schwalbenschwanz im Gras und bewegt sich fast nicht. Erst dachte ich er ist krank, aber inzwischen meine ich fast, dass er erst gerade der Puppe entschlüpft war, denn er war gänzlich unversehrt. Er kletterte sogar auf die Hand meiner Frau und lies sich aus dem Gras auf eine Blume befördern. Danke schön, sagt der Fotograf.
Die Sonne scheint und ich habe Zeit – also endlich mal wieder in den Anger. Wenn auch das olfaktorische Erlebnis durch benachbarte Gülleausbringung etwas getrübt war, so war das optische doch umso schöner. Der Blick nach oben in einem meiner Lieblingsanger, dem Heuchlinger Anger bei Pommelsbrunn, ist noch frei.
Doch beim Blick nach unten zeigen sich die derzeitigen Kostbarkeiten: Die Kühchenschelle (ja, sie heisst so, das kommt nämlich von der kleinen Kuh nicht von der Küche) ist ebenso in der Blüte, wie das Buschwindröschen.
Leider an den meisten Stellen schon verblüht ist der Seidelbast, aber zu dessen Blüte hatte ich mal wieder anderes zu tun als schönes Wetter war. Nächstes Jahr dann wieder.