Gaisreuth – kein Wasser, aber LTE

Gaisreuth, Lauf a.d.P., November 2021

Ich versuche zur Zeit jeden Ort, ja Weiler im Landkreis Nürnberger Land einmal aufzusuchen. Ich will den Landkreis wirklich gesehen haben, wenn er nächstes Jahr 50 Jahre alt wird. Das führt einen schon in manchen Winkel. In der Nähe von Oedenberg gibt es den Einödhof Gaisreuth, der zur Kreisstadt Lauf a.d.P. gehört und deshalb sogar eine Bushaltestelle hat. Wobei ein Bus dort natürlich nicht vorbeikommt und sich ehrlicherweise wohl nur ein/zweimal im Jahr ein Anrufsammeltaxi hin verirrt. Strom gibt es auch, eine Wasserleitung allerdings nicht. Aber LTE funktioniert! Und historisch ist der Hof wohl auch: „Die erste Erwähnung geht in das Jahr 1287 zurück.“ sagt Wikipedia. Besuchen muss man es wahrscheinlich trotzdem nicht. Da empfiehlt sich eher der Nachbarort Oedenberg mit seinen Lokalen.

Gaisreuth, Lauf a.d.P., November 2021
Gaisreuth, Lauf a.d.P., November 2021
Gaisreuth, Lauf a.d.P., November 2021

Leonhardi in der Kapellenruine

Kapellenruine „zum heiligen Baum“, Arzlohe, Pommelsbrunn, im Herbst, Oktober 2021

Da lese ich doch heute, dass morgen am Samstag 6.11.21 um 15.00 Uhr in der Kapellenruine „zum heiligen Baum“ bei Arzlohe ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert wird. Eine gute Gelegenheit die Bilder der Arzloher Kapellenruine zu posten, die ich vor drei Wochen gemacht hatte, als die Bäume noch etwas grüner waren.

Kapellenruine „zum heiligen Baum“, Arzlohe, Pommelsbrunn, im Herbst, Oktober 2021

Die Kapellenruine, Arzlohe ist ein Gemeindeteil von Pommelsbrunn im Nürnberger Land, ist zu jeder Jahreszeit ein Ziel.

Arzlohe, Pommelsbrunn, im Herbst, Oktober 2021
Arzlohe, Pommelsbrunn, im Herbst, Oktober 2021

Viele Wanderwege (siehe Bild unten) führen direkt daran vorbei und das Dorf liegt traumhaft eingebettet auf der Hochfläche zwischen Happurg und Pommelsbrunn, also zwischen dem Albachtal und dem Högenbachtal. (Kleiner Tipp am Rande: Von dort erreicht man relativ ebenerdig die Houbirg und wer es mit Anstiegen will, dem sei der 1000hmr Weg empfohlen)

Wandertafel an der Kapellenruine „zum heiligen Baum“, Arzlohe, Pommelsbrunn, im Winter, Januar 2021

Übrigens, nicht erschrecken dass auf ein paar Bildern Schnee liegt, soweit ist es bei uns noch nicht. Am Samstag könnte es sogar recht schön werden. Diese Bilder entstanden im Januar des Jahres – Winterbilder waren gefragt. Denn bekannt ist die Kapellenruine vor allem wegen der Waldweihnacht, die dort immer am 21.12. gefeiert wird.

Kapellenruine „zum heiligen Baum“, Arzlohe, Pommelsbrunn, im Winter, Januar 2021
Kapellenruine „zum heiligen Baum“, Arzlohe, Pommelsbrunn, im Winter, Januar 2021

So sagt es zumindest die Webseite der Gemeinde Pommelsbrunn. Dass nun an St. Leonhard ein Gottesdienst gefeiert werden soll, ist eine Premiere, zumindest in unserer Zeit. Denn „Leonhardi“ wird ja in erster Linie im katholischen Oberbayern gefeiert. Man kennt die Bilder der berittenen Trachtenträger. Sollte also jemand wie dort mit dem Pferd zur Ruine kommen, wird das sicher auch nicht wundern. „Alpig“ wird es wohl auch auf der Alb, denn es werden die „Vogelhörner“ der Vogelhorn-Berg-Musik, die selbst gebauten „Alphörner“ von Robert Vogel, erklingen. 

Kapellenruine „zum heiligen Baum“, Arzlohe, Pommelsbrunn, im Winter, Januar 2021

Was macht der Frankenalbfotograf in der Oberpfalz?

Marterl bei Eispertshofen, Pilsach, Landkreis Neumarkt, Oberpfalz – Oktober 2021

Was macht der Frankenalbfotograf in der Oberpfalz?

Dazu muss man ein wenig die Geografie der Frankenalb erklären. Wer im Landkreis Nürnberger Land lebt, denkt ja immer das ist die Frankenalb. Ja, unser Landkreis ist auch in der Frankenalb, aber die Fränkische Alb, oder Frankenalb ist viel mehr: Sie beginnt im Südwesten bei Donauwörth, wo sie an die Schwäbische Alb grenzt. Dann verläuft sie nach Osten, fast bis nach Regensburg. Zwischen Regensburg und Neumarkt in der Oberpfalz macht sie den Knick nach Norden, wobei Naab und Vils in etwa die Ostgrenze bilden. In dem Bereich nennt man die Frankenalb üblicherweise Oberpfälzer Jura. Ab hier läuft die Alb nach Norden und leicht in Richtung Nordwesten zurück über Hersbruck, Pegnitz und Hollfeld bis etwa Lichtenfels/Staffelstein. Im Nördlichsten Bereich schliesslich wird sie Fränkische Schweiz genannt. Aber alles zusammen bildet die Frankenalb. Sie berührt in ihrem Verlauf übrigens fünf der sieben Bayerischen Regierungsbezirke. All das war aber am Sonntag nicht der Grund für meinen Ausflug in den Nachbarlandkreis, es war einfach das schöne Wetter.  

Die Hutanger in Steinensittenbach

Hutanger, Steinensittenbach, Kirchensittenbach, Juni 2021

Kürzlich wurde der neue Hutangerweg im Sittenbachtal eröffnet. Dort kann man nun auf zwei Schleifen, die beide in Kirchensittenbach an der Schule starten, ein paar unserer schönsten Anger „erwandern“. Die Nordschleife mit etwa 15 Kilometern führt am Walchanger (Fotos) in Steinensittenbach entlang.

Hutanger, Steinensittenbach, Kirchensittenbach, Juni 2021

Im Ort lohnt sich auch der kleine Abstecher zum „Schönen Anger“ von dem das Bild des alten Obstbaumes stammt. Hier dürfen Rinder noch Rinder sein und gleichzeitig dafür sorgen dass die Artenvielfalt, die die Hutanger auszeichnet, erhalten bleibt.

Hutanger, Steinensittenbach, Kirchensittenbach, Juni 2021

Wer sich dafür interessiert, viel Infos gibt es auf hutanger.de. Die Hutanger zählen, so heisst es dort, „zu den Höhepunkten der Kulturlandschaft in Franken“. Ich fotografiere die Anger in der Hersbrucker Schweiz nun schon seit über 15 Jahren, da kommt einiges an Bildmaterial zusammen.

Hutanger, Steinensittenbach, Kirchensittenbach, Juni 2021
Hutanger, Steinensittenbach, Kirchensittenbach, Juni 2021

Der Hutangerweg im Sittenbachtal ist gekennzeichnet mit einem Wanderzeichen aus Holz mit Doppelschleife. Das PP darunter (siehe Foto unten) bezeichnet übrigens den etwa 100 km langen Paul-Pfinzing-Weg. Die Markierung ist dem Nürnberger Kartographen Paul Pfinzing d.Ä. gewidmet. Er hat 1594 den Pfinzing-Atlas, ein Kartenwerk über die 1505 erworbenen Gebiete der Reichsstadt Nürnberg angelegt. Die Markierung folgt der Grenze des damaligen Nürnberger Pflegamts Hersbruck mit ihren historischen Grenzsteinen.

Wanderzeichen für Hutangerweg und Paul-Pfinzing-Weg.

Eichenanger in Gersberg

Eichenanger, Gersberg, Leinburg, Mai 2021

Typisch für die Landschaft der Frankenalb sind die alten Anger, Weideflächen für die Rinder, Gänse oder Schweine des jeweiligen Ortes. Der alte Eichenanger am Ortsrand von Gersberg wird heute nur noch von Wanderschäfern mit ihren Schafen beweidet. Kühe beweiden nur den unteren, großen Bereich des Hutangers, die „Kirchlohe“, weil sie dort eingezäunt werden können. 

Eichenanger, Gersberg, Leinburg, Mai 2021
Eichenanger, Gersberg, Leinburg, Mai 2021
Eichenanger, Gersberg, Leinburg, Mai 2021

Der Alte Fritz in Haunritz

Alter Fritz heisst der Aussichtsfelsen über Haunritz

Gestern war Welt Foto-Tag und am Samstag soll das Wetter wieder richtig schön werden. Vielleicht eine Gelegenheit, mal den „Alten Fritz“ zu besuchen? Der Felsen, der angeblich eine Ähnlichkeit mit dem Preußenkönig aufweist, steht allerdings etwas außerhalb unseres Landkreises im Nachbarlandkreis Amberg-Sulzbach, genauer gesagt in Haunritz im Högenbachtal. Die Aussicht von da oben ist allerdings ziemlich „fränkisch“ und bietet sich für ein Foto an. Hier auf der fränkischen Alb sind die architektonischen Übergänge sehr fließend, nur die Sprachgrenzen, die sind eindeutig. Durcheinander gewürfelt hat das damals alles eh nicht der „Alte Fritz“, sondern eher Napoleon und später nochmal die Gebietsreform in den Siebzigern. Egal, eine Wanderung rund um Haunritz führt einen eh ganz schnell zurück ins Nürnberger Land. Einkehren kann man dann auch im gleichnamigen Haunritzer Gasthof.

Blick vom Aussichtsfelsen Alter Fritz auf Haunritz

Gasthöfe mit dem Namen „Alter Fritz“ gibt es übrigens in Deutschland so einige, wenn man das in die Suchmaschine eingibt. Wär’ mal was, die alle aufzusuchen. Und das würde dann die Schwäbische mit der Fränkischen Alb verbinden, denn am Stammsitz der Preußen in Sigmaringen gibt es selbstverständlich auch einen solchen.

Blick vom Aussichtsfelsen Alter Fritz auf Haunritz

Instameet 4. Station – Der Hirtenberg

Frau steht an Gipfelkreuz und schaut in die Landschaft

Aller guten Dinge sind in dem Fall des ersten Instameets bei uns im Landkreis vier. Der #InstaMeetFranconia_NürnbergerLand am Samstag 24. Juli 2021 wurde veranstaltet von den @igersfranconia, dem @frankentourismus und dem @nuernberger.land.

Instameet der Igersfranconia auf dem Hirtenberg in Hartenstein, Nürnberger Land

Ich durfte die Tour als Guide begleiten und führte die Gruppe an einen meiner Lieblingsplätze, auf den Hirtenberg in Hartenstein. Die vierte Station des Instameets war einer von über 100 Hutangern bei uns im Landkreis, der früher von Ziegen oder Schafen beweidet wurde, nun aber immer wieder von Landschaftspflegern freigelegt werden muss. Artenvielfalt wird auf allen Hutangern groß geschrieben. Dort oben bietet sich nicht nur ein schöner Blick auf die gegenüberliegende Burg Hartenstein, auch die Burgen Hohenstein und Veldenstein sieht man von diesem Aussichtspunkt. Bei schönem Wetter geht der Blick sogar bis zum Fichtelgebirge und den Oberpfälzer Wald. 

Auf dem Hirtenberg in Hartenstein, Nürnberger Land
Ein Bläuling auf dem Hirtenberg in Hartenstein, Nürnberger Land
Auf dem Hirtenberg in Hartenstein, Nürnberger Land
Auf dem Hirtenberg in Hartenstein, Nürnberger Land
Carla Seyerlein (l) vom Nürnberger Land Tourismus und Cynthia Pforr (r) von den Igersfranconia organisierten und begleiteten den Instameet.

Instameet 3. Station – Lungsdorf

Und hier der dritte Part mit Bildern vom ersten Instameet bei uns im Landkreis am Samstag 24. Juli 2021. Der #InstaMeetFranconia_NürnbergerLand wurde veranstaltet von den @igersfranconia, dem @frankentourismus und dem @nuernberger.land und ich durfte die Tour als Guide begleiten. 

Natur pur in Lungsdorf, Nürnberger Land

Dritter Programmpunkt war ein Kurzbesuch im kleinen Dorf Lungsdorf im Pegnitztal. Dort ist „alles“ an einem Ort vereint, was die Fränkische Alb so reizvoll macht, Kletterfelsen, Fachwerkhäuser, Fluss, enges Tal, pure Natur, Eisenbahnbrücken, Wanderwege, Radwege – und ein Biergarten mit „Kiosk am schönsten Arsch der Welt“. 

An der Pegnitz in Lungsdorf, Nürnberger Land
Instameet der Igersfranconia im Nürnberger Land, 24.07.2021
Instameet der Igersfranconia im Nürnberger Land, 24.07.2021
Natur pur an der Pegnitz in Lungsdorf, Nürnberger Land
Natur pur an der Pegnitz in Lungsdorf, Nürnberger Land
Brunnen in Lungsdorf, Nürnberger Land
Bauernhof in Lungsdorf, Nürnberger Land
Biergarten am „Kiosk am schönsten Arsch der Welt“ in Lungsdorf, Nürnberger Land

Instameet – 2. Station: Maximiliansgrotte

Maximiliansgrotte mit Blick ins Windloch, 24.07.2021

Weiter geht’s mit Bildern vom ersten Instameet bei uns im Landkreis am vergangenen Samstag.

Teilnehmer des Instameet der Igersfranconia in der Maximiliansgrotte, 24.07.2021

Der #InstaMeetFranconia_NürnbergerLand wurde veranstaltet von den @igersfranconia, dem @frankentourismus und dem @nuernberger.land und ich durfte die Tour als Guide begleiten. 

Tropfsteine und Treppen
Teilnehmer des Instameet der Igersfranconia in der Maximiliansgrotte, 24.07.2021

Zweiter Programmpunkt war ein Besuch der Maximiliansgrotte bei Neuhaus/Pegnitz. Auch sie ist aber Teil des Karstkundlichen Wanderpfades der VGN, der am Bahnhof Neuhaus/Pegnitz startet. Im Verlauf dieses Wanderpfades kommt man auch noch an der Distlergrotte und der Mysteriengrotte vorbei sowie durchquert die Vogelherdgrotte. Reine Wanderzeit soll in etwa 4-5 Stunden sein. Dabei sind natürlich keinerlei Fotostops einberechnet. Fotograf*innen brauchen immer etwas länger!

Teilnehmer des Instameet der Igersfranconia in der Maximiliansgrotte, 24.07.2021

Die Bilder zeigen Eindrücke von der Höhle und von den fotografierenden Teilnehmern.

Maximiliansgrotte, 24.07.2021
Teilnehmer des Instameet der Igersfranconia in der Maximiliansgrotte, 24.07.2021
Teilnehmer des Instameet der Igersfranconia in der Maximiliansgrotte, 24.07.2021
Teilnehmer des Instameet der Igersfranconia in der Maximiliansgrotte, 24.07.2021
Teilnehmer des Instameet der Igersfranconia in der Maximiliansgrotte, 24.07.2021
Teilnehmer des Instameet der Igersfranconia am Ausgang der Maximiliansgrotte, 24.07.2021

Natur im Nürnberger Land

Artenvielfalt ist auf der Fränkischen Alb gegeben. Heute am 28. Juli ist der Welttag des Naturschutzes – der World Nature Conservation Day – (WNCD) – eine gute Gelegenheit mal ein paar Bilder zu zeigen, welche Natur es bei uns zu schützen gilt. Die Fotos entstanden Anfang Juli in knapp einer Stunde auf einer kleinen Wiese bei Entenberg/Leinburg. Eigentlich bin ich nur hin, um dort die spät blühende Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris), eine heimische Orchidee, abzulichten, weil heuer so ein gutes Orchideenjahr war, aber dann gab es noch ziemlich viel „Beifang“. So kam mir auch noch eine weitere Orchidee, die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) vor die Linse, darauf saß im leichten Regen ein kleiner Schachbrettfalter (Melanargia galathea), ein Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus) hat sich auch sehen lassen und ein Tierchen, eine Biene sowie eine Fliege, die mir nicht sagten, wer sie sind. Dann wächst da noch das gefleckte Johanniskraut (Hypericum maculatum) und natürlich Gras in jeder Form. Viel Natur auf wenigen Quadratmetern. Alles schützenswert und alles bei uns. Doch schon die Sumpf-Stendelwurz alleine hätte den kleinen Ausflug gelohnt. Meiner Meinung nach eine der schönsten heimischen Orchideen.

Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris)
Schachbrettfalter (Melanargia galathea) auf Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
Schachbrettfalter (Melanargia galathea) auf Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus)
Tierchen (?)
Wildbiene (?)
Fliege (?)
Das gefleckte Johanniskraut (Hypericum maculatum)
Gras
Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) vor Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)